Dieser Tractat enthält die Vorschriften, die zu beobachten sind, wenn man Früchte und Getreide von einem עס הארץ, d. h. einem solchen kauft oder sonst erhält, der gesetzesunkundig ist und daher verdächtig erscheint, die schuldigen Priester- und Levitenabgaben nicht gehörig abgesondert zu haben. Diese Früchte etc. sind daher in Betreff des Genusses zweifelhaft zu nennen, worauf auch das Wort דמאי hinzielt, nämlich דא מאי = wie ist es damit? Denn man weiss nicht, ob die pflichtgemässen Priesterabgaben etc. richtig abgesondert wurden oder nicht. Wer demnach דמאי kauft, muss davon תרומת מעשר, d. i. den zehnten Theil von dem Zehnten, absondern welchen der Priester bekommt; dann auch noch מעשר שני den Zweitzehnt, welcher im dritten und sechsten Jahre jedes Septenniums abgesondert wird, damit es selbst oder dessen Lösegeld in Jerusalem verbraucht werde. Dagegen braucht man weder תרומה גדולה = Hebesteuer, die der Priester erhält, so wie מעשר ראשון = den Zehnt, welchen die Leviten bekommen, noch den Armenzehnt, davon zu entrichten; weil die תרומה als etwas sehr Heiliges, auf dessen Genuss die Strafe des Todes durch den Himmel erfolgt, auch von dem עם הארץ abgesondert wird, und bei מעשר ראשון und מעשר עני der Grundsatz gilt: המוציא טחבירו עליו הראיה, wer von einem Andern etwas von rechtswegen verlangen will, muss Beweise bringen, dass diese Abgaben von dem ע״ה nicht bereits entrichtet worden sind; so lange sie dieses nicht können, ist דמאי hiervon befreit. Der Tractat beginnt mit allerlei Gegenständen, welche den Demai-Gesetzen nicht unterliegen. Ferner wird gelehrt, wie sich ein חבר (Gelehrter), der sich der Reinheit in Nahrung und Kleidung besonders befleissigt, in Bezug auf דמאי zu verhalten hat; dann über manche Persönlichkeiten in Betreff des Demai, so dass Arme, Arbeiter und durchreisende Gäste Demai essen können. Ein loser Zusammenhang dieses Tractates mit dem von פאה soll darin gefunden werden, dass so wie bei פאה den Armen Mehreres als Abgabe zufällt, wodurch ihnen ein Genuss zu Theil wird, so auch bei דמאי.